Helga Königsdorf, geboren am 13. Juli 1938 als Tochter eines Landwirts und Unternehmers in Gera. Nach dem Abitur studierte sie von 1955 bis 1961 in Jena und Berlin Physik. Seit 1961 war sie Mitarbeiterin im Bereich Mathematikforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR. Nach Promotion (1963) und Habilitation (1972) leitete sie hier eine Abteilung für Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. 1974 wurde Helga Königsdorf zur Professorin berufen. Durch zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen machte sie sich als Mathematikerin auch international einen Namen. Helga Königsdorf war Mitglied der Mathematischen Gesellschaft und der Europäischen Bernoulli-Gesellschaft. 1970 trat sie der SED bei. Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze 1989 wurde sie Mitglied der PDS. Anfang 1990 trat sie aus der Partei aus. Im Herbst desselben Jahres trat sie wieder ein und stellte sich der Partei als Bundestagskandidatin zur Verfügung. Später war sie wieder parteilos. 1978 veröffentlichte sie ihre ersten literarischen Arbeiten. Zwischen 1984 und 1990 gehörte sie dem Schriftstellerverband der DDR an. Von 1987 bis 1997 war sie Mitglied des PEN-Zentrums (Ost), danach gehörte sie dem vereinigten PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland an. 1990 gab Helga Königsdorf, die Ende der 1970er Jahre an Parkinson erkrankte, ihre Arbeit als Mathematikerin auf. Sie lebte seitdem als freischaffende Autorin in ...